Sollte ich erwähnen, dass es regnet? Schon länger. Durchgehend. Ist natürlich toll für die Natur. Ich freue mich auch, sogar wenn ich auf dem Rad sitze. Na gut, bei meinem ersten Montagstermin war ich dennoch froh, dass ich nur übers Radfahren sprechen musste und einen Kaffee gereicht bekam bei milden Zimmertemperaturen. Anlass war die Einladung von Bahnradsportler Robert Förstemann, der stolz verkündete, in den Para-Sport gewechselt zu sein. Er fährt nun als Tandem-Guide mit dem sehbehinderten Kai Kruse und startet am Samstag im niederländischen Apeldoorn bei der Paracycling-WM im 1000-Meter-Zeitfahren. Das Interview mit Robert findet man in der heutigen Print-Ausgabe des Tagesspiegel, online
https://www.tagesspiegel.de/sport/robert-foerstemann-ich-will-ein-statement-setzen/24104816.html
und das Foto vom gut gelaunten Duo beim Pressetermin gibt´s hier:
Robert hat Bock auf Neues neben dem Teamsprint – nach 15 Jahren Einzelfahren legitim würde ich sagen. Dass er aufgrund seines schweren Sturzes im Januar unter Schmerzen fährt, aber auf Medikamente verzichtet und sogar bei den Six Days Ende März in Manchester wieder Speed im Einzel fahren wird, ist taff. Da weiß ich mal wieder, warum ich keine Profisportlerin geworden bin…
Warum keine Schauspielerin, weiß ich auch schon längst, konnte es mir Dienstag aber mal wieder ins Gedächtnis rufen. Da stand ich für die Berliner Morgenpost vor dem Zoo Palast am roten Teppich der Premiere des Kinofilms „Head full of Honey“ und fror, während ich auf die Stars des Abends wartete. Als ich Emily Mortimer („Mary Poppins Rückkehr“) im schulterfreien Kleidchen Interviews geben sah, war ich froh, dass ich Mantel und Schal trug und mir von einem Heizpilz den Kopf wärmen ließ. Der war natürlich unwichtig, als Matt Dillon kam und bereitwillig meine Fragen beantwortete. Toller Typ. Charismatisch und unvergessen in „Wild Things“. Die anderen Filme mit ihm habe ich auch alle – bis auf „The house that Jack built“ – gesehen. Aber der eine war einfach zu gut und irgendwie sieht Matt auch fast noch aus wie früher…

Nach ihm gab Eric Roberts Interviews und bei ihm musste ich schon genauer hinsehen, um ihn zu erkennen. Gut, sein mir bekannter Film „Dark Honeymoon“ liegt schon etwas zurück, aber er ist eben auch schon 62. Und sehr höflich. Als ich kurz für ein Telefonat unterbrach, wartete er geduldig und gab erst nach dem Ende unseres Gesprächs einem wartenden TV-Team seine Antworten:

Und weil ich grad von Honey schrieb: Til Schweiger, Regisseur und Produzent von „Head full of Honey“, kam natürlich auch noch vorbei und flachste herum. Ihm sei kalt und er erkältet, die Kritiker in den USA blöd, aber er gut drauf und zufrieden und dankbar und ohne Freundin. Aha. So geht es also auch. Ob er auch manchmal Honig im Kopf habe, fragte ihn eine Kollegin. Er verstand „Zopf“ und lachte so scheckig wie in „Der bewegte Mann“. Ja, da macht Arbeit Spaß. Sein Film „Head full of Honey“ war dann wider Erwarten und wider der US-Kritiken auch gar nicht so schlecht. Vor allem die elfjährige Enkelin der Hauptfigur, die von Nick Nolte gespielt wird, war so herzerfrischend süß, dass man galant darüber hinwegsehen konnte, dass sie im wahren Leben die Tochter des 78-jährigen ist. Tochter. Nicht dass das auf der Aftershow-Party danach ein großes Thema gewesen wäre. Da ging es eher um andere „Projekte“. Ich hörte zu und schrieb, ähm, nicht mit. Festhalten kann ich dennoch: Man erfährt auf so einem Event durchaus spannende News. Neue Geschichten wollen ja auch gefunden werden…
Jetzt finde ich aber erstmal den Ausgang ins Wochenende und erfreue mich an dem Berlin Buddha, der mir auf dem Nachhause-Weg vom dpa-Büro in einem kurzen regenfreien Moment ein Herzchen zuwarf:
HAPPY WEEKEND!