Stolz und Demut

Wenn ich schon an einem Wochenende arbeite, dann sollte es auch erwähnt werden, oder? Immerhin war mein Samstag perfekt. Am Morgen beim Bäcker schnurstracks die Wochenendausgabe der Berliner Zeitung gekauft und zufrieden auf mein zweiseitiges Exklusiv-Interview mit Reinhold Messner gekrümelt. Es wurde komplett so gedruckt, wie es mir „einer der größten Abenteurer unserer Zeit“ freigegeben hatte, das macht mich natürlich stolz. Auch Messners Zitat „Der Respekt gegenüber der Natur ist verloren gegangen“ als Überschrift passte perfekt.

Nicht so glücklich war ich vorab mit der Online-Version, die eine andere Headline bekommen hatte (siehe hier). Aber gut, so ist das eben im Freien-Leben. Und die Korrespondenz mit Chefredakteur Tomasz Kurianowicz war klasse, weil direkt und nett, das macht alles wett.

Aber ich will gar nicht ins Reimen (bzw. Schleimen) kommen. Toll war so oder so, Reinhold Messner und seine Frau Diane in Berlin getroffen zu haben. Ich hatte den Bergsteiger bereits vor längerer Zeit für ein Magazin interviewt und freute mich auf das Gespräch, auch weil ich am Vorabend beim Berliner Bergfilm-Festival Messners beeindruckenden Vortrag zum Nanga Parbat gesehen hatte. In der Pause plauderte ich kurz mit Diane und war beeindruckt von ihrem Engagement und ihrer Liebe zu Berg und Bergsteiger. Die Blumen(Tattoo)-verzierte Luxemburgerin ist ja in meinem Alter und seit fast genau einem Jahr mit dem Südtiroler verheiratet. Beide verliebt zu sehen war eine Freude, und Messner am nächsten Tag im Zwei Stunden-Interview zu lauschen war es ebenfalls. Sogar ein gemeinsames Foto war noch drin, auch wenn Reinhold Messner auf dem anders schaut als im Gespräch…

Klar ging es da auch um die Massentouristik am Mount Everest und meine Meinung zu den „Helikopter-Heroes“ steht fest. Aber die Menschen wissen es nun mal nicht besser „und Millionen Berge sind ja auch noch wild“ (Zitat Messner), da will ich nicht zu kritisch sein. Messners Demut vor den Achttausendern übertrug sich auf alle Fälle auf mich. Und vielleicht besuche ich ja im nächsten Mai sein neues Sherpa-Museum in Nepal…

Erstmal hieß es gestern dann aber: Fertigmachen für den Nominiertenabend zum Deutschen Filmpreis 2022 im BITE by Ritter Richard-Restaurant. Ja, so heißen „In-Locations“ in Berlin. Ich war für die BUNTE da und erfuhr beim illustren Flying Dinner so einiges über Filme, Finanzen, Business und Banales. Auch übers Gärtnern. Das scheint der neueste Trend bei Schauspielern zu sein, zumindest frönen ihm Promis wie Alexander Scheer („Leander Haußmanns Stasikomödie“) und Marleen Lohse („Die Schule der magischen Tiere“). Scheer düste dann auch tatsächlich noch in die besagte Laubenpieperkolonie kurz vor Weissensee, um nach seinen Zucchinis zu schauen. Ich war beeindruckt und beendete den Tag zufrieden mit einem nächtlichen Blick im Fast-Vollmond auf meine drei wunderbar gediehenen Balkonpflanzen.

Soviel zu meiner aktuellen Arbeit, die ich neben meinem tollen Hauptjob als Marketingmanagerin beim Olympiastützpunkt Berlin ausübe. Es sei festgehalten: Ich bin mega glücklich mit der neuen, alten Situation und arbeite wirklich gern!

Zwischendrin war ich übrigens kurz auf dem Open Air von „Stil vor Talent“ (ist nicht mein Arbeitscredo, aber ein gutes Musiklabel) und heute gehe ich ein zweites Mal zum Tempelhof Sounds-Festival. Wer arbeitet, kann ja auch feiern. Ab morgen dann erst einmal wieder andersherum…

I love it: Palmen und Diskokugeln

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