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Berlin(fin)ale

Es ist vorbei. Aus. Ende. Dieter ist weg und die Stadt um einen Bären ärmer. Ist aber nur der Berlinale-Bär und Dieter Kosslick wird sich natürlich weiter ums Kino kümmern. Ich für meinen Teil mache mir keine Sorgen, dass die 70. Berlinale im nächsten Jahr weniger zu bieten hat als die diesjährige. Wobei ich längst nicht mehr den Drang verspüre, überall dabei sein zu müssen. Nach einem beispielhaften 24-Stunden-Tag mit drei Berlinale-Partys, die ich für die dpa besuchte, war klar, dass zumindest inhaltlich vielleicht auch eine gereicht hätte. Am Ende sieht man die Promis beim Partyhopping innerhalb eines Tages immer wieder… Wobei die Berlinale-Atmosphäre schon eine Besondere ist und  sich mehr erfahren lässt als bei normalen Premieren. Und auch die Filme bekommen eine besondere, internationale Aura. Mir ist vor allem das Drama „Skin“ des israelischen Regisseurs Guy Nattiv hängengeblieben mit einem fantastischen Jamie Bell in der Hauptrolle.

Picture Skin

Er spielt einen Rechten, der sich vom glühenden Anhänger der amerikanischen White-Supremacy-Ideologie zum verzweifelten Aussteiger entwickelt. Gezeichnet von Hass und unzähligen Tattoos verprügelt er jeden, der ihm in die Quere kommt, wird aber durch die Liebe zu einer dreifachen Mutter, einer Szene-Aussteigerin, bekehrt und will nun ebenfalls raus aus dem braunen Sumpf der Gewalt.  Ich fühlte mich an „Die Kriegerin“, „Imperium“ und „American History X“ erinnert und muss festhalten: Alle Hauptdarsteller (Alina Levshin, Daniel Radcliff und Edward Norton) spielen top, aber Jamie und Alina wirken am authentischsten. Wer also noch einen Filmtipp benötigt und aktuell nicht daran denkt, sich (wie Jamie) alle Tattoos (falls vorhanden) entfernen zu lassen: Go!

Laufen oder Rennen war dann auch für mich während der Berlinale ein Thema, allerdings war das Ziel nicht ein Kino, sondern die Adidas RunBase an der Spree. Marathonprofi Philipp Pflieger bereitete sich hier mit motivierten Läufern auf den kommenden Berliner Halbmarathon von Generali am 7. April vor – und ich war als Redakteurin für das Vision Gold Runners-Magazin von Welt dabei. Logo, dass ich den Lauf begleiten wollte, auch wenn die Interviews davor und danach zu führen waren. Am Ende war der Kompromiss – mein Fahrrad – wohl die richtige Entscheidung, und mein Impuls, mich noch um einen Startplatz zu bewerben, auch nur ein kurzer. Wobei Philipp wirklich gute Argumente lieferte mit seinem motivierenden Training:

Philipp Pflieger
Philipp Pflieger Februar 2019

Am ersten frühlingshaften Wochenende an der frischen Luft statt in einem dunklen Kino zu arbeiten ist natürlich doppelt schön. Und ich bin tatsächlich danach lockere zehn Kilometer durch Berlin gelaufen und hätte sicher auch die 21 bzw. 42 Kilometer geschafft 🙂 Aber die nächsten Termine standen und stehen an, weshalb ich hier auch ende und festhalte: So eine cineastische Sportwoche ist ganz nach meinem Geschmack.

Chapeau, Tim Lobinger!

Dass ich dem Sport sehr zugetan bin, ist klar, und dass ich deshalb gern über Sportler schreibe, auch. Eine Begegnung hat mich jedoch so nachhaltig bewegt, dass ich inzwischen differenzierter über den Leistungssport und den Umgang mit dem eigenen Körper nachdenke. Anlass war mein Interview mit Ex-Stabhochspringer Tim Lobinger im Mai 2018 anlässlich seines Buches „Verlieren ist keine Option“. In einer Art Tagebuch beschreibt der 46-Jährige seinen Kampf gegen den Blutkrebs so erschütternd, dass ich beim Lesen oft abbrechen und mich aufbauende(re)n Dingen widmen musste.  Nach unserem Gespräch war ich schwer beeindruckt von Tims (Über)Lebenswillen und seiner Art, sich von der Krankheit nicht unterkriegen zu lassen:

https://www.leichtathletik.de/news/news/detail/tim-lobinger-ich-bin-und-bleibe-leistungssportler/

Als ich ihn dann Anfang Januar 2019 zum Interview mit meinem werten Playboy-Kollegen Philipp Nowotny in München traf, verfestigte sich mein Eindruck nochmals. Tim ist ein „Stehaufmann“ (von Männchen zu schreiben wäre eine Beleidigung), wie ich ihn noch nie getroffen habe. Er wuppt sein Leben mit einer Disziplin und einem Humor, dass man glauben könnte, er habe nie am Gewinnen (und Überleben) gezweifelt. Hat er aber:

https://www.playboy.de/stars/sport/tim-lobinger-ich-blende-komplett-aus-nur-einen-zeitraum-x-zu-haben

Und auch wenn ich nicht ständig Interviewbilder posten will, muss dieses, auf dem er so sympathisch lächelt, dann doch noch sein:

Tim Lobinger
Mit Tim Lobinger beim Playboy-Interview im Januar 2019 in München

Ich wünsche ihm von Herzen, dass er gesund bleibt (bzw. gänzlich wird) und dass seine Träume mit der Familie allesamt in Erfüllung gehen.

Von großen und kleinen Sprüngen

Nach dem Interview mit Kati Witt und meiner Lust auf mehr (Sport) kam das ISTAF Indoor am 1. Februar in der Mercedes Benz-Arena genau richtig. Die sechste Hallen-Ausgabe war meine dritte und es hat sich auch dieses Mal wieder gelohnt, kurz ums Eck zu radeln. Für den Tagesspiegel hatte ich vorab einen Artikel über Diskuswerferin Shanice Kraft verfasst

https://www.tagesspiegel.de/sport/istaf-indoor-in-berlin-shanice-craft-will-christoph-harting-schlagen/23934858.html

und freute mich nun auf das neue Frauen-Männer-Duell in der Wurfdisziplin. Dass das holde Geschlecht gewinnen würde, war mir natürlich bereits im Vorfeld klar. Dass Nadine Müller dann auch noch die Hallenbestweite von 63,89 Metern hinlegte, war umso grandioser. Von den 5000 Euro Siegprämie will sie ihren Hausbau vorantreiben – was Frauen mit Belohnungsscheinchen eben so machen… Die Männer nahmen es mit Fassung, allen voran Christoph Harting. Sein Psychologiestudium zeigt Wirkung und ich bin ehrlich beeindruckt von seiner lockeren Sicht auf die Dinge.  Er hatte auch eben erst durch die Medien erfahren, dass sein Bruder Robert im Sommer Vater von Zwillingen wird – und nahm es gelassen.

Ein wirklich großer Sprung gelang Malaika Mihambo mit ihren 6,99 Metern im Weitsprung. Ihre Bestleistung in der Halle und draußen sind für mich kaum zu glauben. Letzten Sommer hatte ich mich selbst mal wieder zu einem (privaten) Sandkasten-Contest herausgefordert, aber ich kam noch nicht einmal an meine Jugendweiten heran. Vom großen Sprung bzw. einer Zweitkarriere als Leichtathletin kann ich also nicht mehr träumen. Nichtsdestotrotz macht es Spaß, mit erfolgreichen Aktiven über das Erreichte zu plaudern. Und schön, wenn es dann auch eine Plattform findet wie auf der Homepage des DLV:

https://www.leichtathletik.de/news/news/detail/malaika-mihambo-mich-treibt-an-zu-sehen-wie-weit-ich-springen-kann/

Jetzt freue ich mich auf die baldige Hallenmeisterschaft in Leipzig und natürlich auf die Deutsche Meisterschaft im August in Berlin. Vielleicht werden wieder Sommermärchen wahr und ich kann berichten.

Bloggen oder nicht?

… Das ist jetzt doch die Frage. Bisher war die Antwort für mich klar und ich will gar nicht um den heißen Brei herumschreiben: Ich bin kein Fan davon. Klar, ich nutze Social Media täglich und nicht nur beruflich. Allerdings vertrete ich auch die Meinung, dass meine hauptsächliche Arbeit in den Medien stattfinden sollte, für die ich arbeite (und die mich dafür auch entlohnen). Bloggen kostet Zeit und die nutze ich gern effektiv. Andererseits findet Kommunikation nun mal fortschreitend in den Sozialen Medien statt. Tu ich´s also? Ich denke ja. Der Februar ist sowieso der neue Januar, und da ich keine wirklichen Vorsätze ins Neue Jahr mitgenommen habe… So ein Probemonat kann nicht schaden, ist ja der kürzeste. Außerdem bin ich stolz auf das zurückliegende Jahr, in dem ich viel erreicht habe. Ein bisschen Teilhabe an meinem (medialen ) Leben ist erlaubt und auch erwünscht.

Da ich jetzt aber nicht zurückblicken will, sondern eher nach vorn, starte ich mit einem Erfolgserlebnis von Ende Januar, das mir unheimlich Spaß machte und Lust auf mehr…

Am 25. Januar traf ich auf der Alten Eisbahn in Berlin-Lankwitz Eislauf-Star Katarina Witt zum Interview, um mit ihr über die laufende Eiskunstlauf-EM in Minsk, aber auch ihre Arbeit als Schirmherrin des Kick on Ice-Projekts der Laureus Sport For Good Foundation zu sprechen. Die Wahl-Berlinerin war unheimlich locker und sprach mit einer unglaublichen Leidenschaft von ihrer Arbeit mit Kindern, dass die 45 Minuten Gespräch viel zu schnell vergingen. Aber es sollte ja um das Eishockey-Spiel der stattfindenden Girls Night gehen und die Kids hatten definitiv die besseren Argumente… Warum Kati nicht selbst auf Kufen stehen wollte, lest ihr in meinem Interview, das es im Tagesspiegel dann am 28. Januar sogar auf die Seite 1 schaffte:

https://www.tagesspiegel.de/sport/eiskunstlauf-idol-katarina-witt-unser-sportsystem-formt-keine-weltklasse/23920250.html

Nach dem Interview gab es noch ein schönes Bild mit dem umgänglichen Star, den ich als gebürtige Sächsin und Hobby-Schlittschuhläuferin natürlich auch verehre:

Interview mit Kati Witt im Januar 2019
Mit Katarina Witt beim Interview zum Kick on Ice-Event der Laureus Sport for Good Foundation auf der Alten Eisbahn Lankwitz

Da war noch was: das Strandinterview

Nachdem der Sommer nachweislich auch in Berlin Einzug gehalten hat, will ich meinen ersten Blogeintrag endlich mal aktualisieren. Das Thema Strandinterview habe ich inzwischen gezielt und erfolgreich angegangen, allerdings waren dafür ganze zwei Anläufe nötig. Nach einem sehr sympathischen Gespräch mit Carolin Niemczyk und Daniel Grunenberg von „Glasperlenspiel“ wollte ich deren Open Air-Konzert am Strand von Grömitz live erleben und hätte mein Interview einfach hier zum S(tr)andfoto dazu gestellt. Ging allerdings nicht: Das Konzert wurde aus technischen Gründen abgesagt. Es bleibt an dieser Stelle also nur der Verweis auf meinen Artikel in der aktuellen Sommerausgabe des Schall-Musikmagazins:

Da ich unbedingt mein Strandinterview wollte, bin ich kurzerhand nach Los Angeles geflogen. Na gut, nicht ganz, ich war eh da, aber praktischerweise Thure Riefenstein auch. Den smarten Schauspieler kenne ich schon länger und so trafen wir uns an seinem zweiten Wohnsitz auf einen Plausch. Das Interview über seine spannenden neuen Projekte reiche ich nach, an dieser Stelle aber zumindest das „Beweisbild“:

Interview mit Thure Riefenstein
Es geht also doch: Strandinterview am Venice Beach Los Angeles im Juni 2018 mit Thure Riefenstein

Danach ging es – inhaltlich passend – gleich zum 2. TV Series Filmfestival in Berlin, wo mich „The Walking Dead“-Star David Morrissey ebenfalls sehr smart zum Interview begrüßte.

Interviewfoto mit David Morrissey
Der britische Serien-Star David Morrissey mit meiner Wenigkeit

Die abendliche Europapremiere  von „The City & The City“ im Babylon Berlin kam mit ihren sommerlichen Temperaturen einem Strandgefühl nur ansatzweise nahe, aber ich möchte mich nicht beschweren. Arbeit, die Spaß macht, ist doch die Beste. Und weiter geht´s…

Ring frei zur nächsten Runde

Im Ring mit Arthur und Ulli
Trainingscheck bei Arthur Abraham und Ulli Wegner im Boxcamp Berlin am 13. April 2018

Nur wenige Jahre später (elf, um genau zu sein) hatte ich wieder die Ehre, Arthur und Ulli gemeinsam für ein Interview zu treffen. Diesmal im Boxcamp des Sauerlandstalls in Berlin, wo sich beide auf den Kampf am 28. April 2018 in Offenburg vorbereiteten. Den hat Arthur am Ende gewonnen. Wie es vorher bei ihm und seinem Kult-Trainer aussah und was ich im Ring alles erfahren habe, lest ihr in meinem am 26. April in der SUPERillu erschienenen Artikel:

https://www.superillu.de/ulli-wegners-letzte-runde-mit-arthuer-abraham

Wie es weitergeht bei den zwei Box-Champions, werde ich berichten. Vielleicht auch in den nächsten Monaten statt Jahren. Ich denke da an ein Sommerinterview am Strand… Noch bin ich aber mit so vielem anderen beruflich beschäftigt, dass mein Blog wohl etwas warten muss.

Erster Blogbeitrag

Ja, so könnte er aussehen:

Fotoshooting mit Boxking Arthur Abraham
Voller Einsatz am Zinnowitzer Strand 2007

Ich am Strand bei einem Fotoshooting mit einem Sportler (hier Arthur Abraham), der Großes vorhat und es kurz darauf beweisen muss…

Auch wenn ich nach wie vor privat und beruflich viele bekannte Sportler treffe, kann ich von einem Sommer-Interview am Meer aktuell allerdings erst einmal nur träumen. Die Arbeit in Berlin geht vor. Ich entschuldige mich an dieser Stelle mit einem Verweis auf den neuen Flughafen. Der ist ja auch noch nicht fertig…